Das römische Münzwesen

Das Römische Münzwesen unterteilt sich in vier Zeitperioden. Eine Zeit vor 211 v. Chr., eine Periode bis ca. 27 v. Chr., eine Periode bis 253 n. Chr. und eine wirre Zeit bis ca. 450 n. Chr.

Das römische Münzwesen in der Zeit vor 211 v. Chr.

In jener Zeit zahlte man anfänglich mit einpfündigen Kupferbarren. Ein Römisches Pfund war 325 g schwer. Dieses Zahlungsmittel (aes signatum) war gestempelt und dies zeigte an, dass das Zahlungsmittel als solches gültig war. 

 

Vor dem Beginn einer einheitlichen Währung basierte die Wirtschaft auf hauptsächlich zwei Wertformen: Vieh (lat. pecus), von denen sich der römische Name für „Geld“ (lat. Pecunia) ableitet, und unregelmässig geformten Bronzestücken, die Aes rude genannt werden. Der Wert dieser primitiven Geldstücke wurde durch Wiegen bestimmt, da zu dieser Zeit noch keine einheitlichen Münznominale existierten. Es ist bis heute unklar, ab welchem Zeitpunkt Geld geläufig war, allerdings ist es schriftlich belegt, dass seit der Belagerung von Veji (etruskisch Veia, beim römischen Stadtteil Isola Farnese) im Jahre 406 v. Chr. die Soldaten der römischen Armee mit Aera rudia bezahlt wurden. Das legt nahe, dass Aes rudia bereits vorher häufig verwendet wurden.

 

Das erste Geld der römischen Republik stammt aus dem 4. Jahrhundert vor Christus. Es waren gegossene rechteckige Bronzebarren, die Aes signatum genannt werden und hauptsächlich in Rom geprägt wurden. Sie sind stark verplombt und zeichnen sich durch die Inschrift ROMANOM (von den Römern) aus. Die Barren wogen unterschiedlich viel, obwohl ihr Gewicht eigentlich auf fünf römische Pfund (5x325g = 1625g) festgelegt war. Anfangs war nur eine Seite des Barrens gestaltet, später dann beide. Die eigentliche Funktion dieser Barren wird auf unterschiedliche Arten interpretiert; die Barren waren zwar ein Zahlungsmittel, allerdings waren sie keine Münzen, da sie den Gewichtsanforderungen von fünf römischen Pfund nicht entsprachen. Die Barren verloren nach der Einführung einer einheitlichen Währung immer mehr an Bedeutung, um 250 v. Chr. wurde die Produktion eingestellt.

Einführung des Denarsystems 211 v. Chr.

Der Denar war eine Silbermünze mit anfänglich 4.55 g Silbergehalt. Silber war damals um einiges mehr Wert als heute (1 Denar war ca. 44.20 Schweizer Franken wert, Kaufkraft heute ca. 86.20 Schweizer Franken). Der Silbergehalt garantierte zugleich auch die Kaufkraft der Münze. Schnell etablierte sich das neue System mit Denar, Sesterz, Dupondius und As. Dies vor allem deshalb, weil die Macht der römischen Regierung damals bereits schon gross war. Das Denarsystem wurde von dem Feldherrn Caesar und dem Kaiser Augustus weiter verfeinert. Es wurde eine einheitliche Nominale festgelegt. Das heisst, es war allen bekannt, wie hoch die Wertkurse der einzelnen Münzen waren. 

Münze Profan in CHF

Wert in CHF (2023)

Wert
Aureus 1000er Note 830 25 Denare
Denar 50er Note 44 4 Sesterze
Sesterz 10er Note 8 2 Dupondien
Dupondius 5 Liber 4 2 Asse
As 2 Fränkler 2 2 Semisse
Semis 1 Fränkler 1 2 Quadransen
Quadrans Fünfzigerli 0.50  
1 Aureus = 25 Denare = 100 Sesterze = 200 Dupondien = 400 Asse = 800 Semisse =  1600 Quadransen

Übersicht römischer Münzen bis vor der Münzreform 295 n. Chr.

Münze Einführungsjahr Ursprung 71 v. Chr. 40 v. Chr. 253 n. Chr. 295 n. Chr.
Aureus (G) 82 v. Chr. 10.92g 9.1g 8.19g 6.12g 5.6g
Denar (S) 211 v. Chr. 4.55g 3.55g 3.55g 2.85g 1.82g
Sesterz (M) ab 253 (K) 289 v. Chr. 27g 27g 27g 18.95g 18.95g
Dupondius (B) 211 v. Chr. 17g 17g 17g 17g 17g
As (K) 289 v. Chr. 325g 15g 10-12g wegrationalisiert wegrationalisiert
Semis (K/B) 211 v. Chr. 163.7g 5.6g 5.6g wegrationalisiert wegrationalisiert
Quadrans (K) 211 v. Chr. 2.8g 2.8g 2.8g wegrationalisiert wegrationalisiert
Die Spalte "Ursprung" beinhaltet die ursprüngliche Menge an Edelmetall für die Münze
G=Gold, S=Silber, M=Messing, B=Bronze, K=Kupfer

Warum der Edelmetallgehalt der Münzen von Zeit zu Zeit verringert wurde ist heute unklar. In späterer Zeit (ab 253 n. Chr.) war der Grund sicherlich, um der Inflation gerecht zu werden und der zurückgehende Gewinn aus dem Abbau von Silber.